Juni 12

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„Tut mir leid, aber es gibt Unmengen von schlechten Schreibern.“

Dieses berühmte Zitat stammt aus Stephen Kings „Das Leben und das Schreiben“.

Und er hat Recht.

Wie kann ich bessere Texte schreiben? Diese Frage hat sich wohl jeder schon mal gestellt, der von Berufswegen schreibt – in welchem Ausmaß auch immer.

Wenn ich dir jetzt nicht sage, was ich meine, sagst du mir dann, was du denkst, das ich meine, nicht sagen zu können?

Du verstehst nur Bahnhof? Kein Wunder. Dieser Satz ist eine Katastrophe, obwohl keine Rechtschreibfehler drin sind. Es reicht also bei weitem nicht aus, dass ein Text frei von Tipp- und Zeichensetzungsfehlern ist.

Eigentlich ist es gar nicht so schwer, bessere Texte zu schreiben. Schreiben ist ein Handwerk – genau wie Mauern oder Tischlern. Man muss es lernen, man muss daran feilen und sich immer weiter entwickeln.

Es sieht immer so leicht aus, wenn die ganzen coolen Blogger mit Macbook bei Starbucks in die Tasten hauen, oder? Lass dich nicht täuschen, Schreiben ist anstrengend. Aber auch schön!

Nach diesen 10 Tipps wirst du schon viel bessere Artikel schreiben! Bereit? Dann mal los…

10 Tipps, um bessere Texte zu schreiben

Ob du Texte schreiben und damit Geld verdienen willst, oder das Schreiben für dich ein reines Hobby ist, spielt erstmal keine Rolle. Hier zeige ich dir universelle Tipps, die teilweise sogar von einem wahren Meister stammen – Stephen King.

Hinweis: Alle Zitate von Stephen King stammen aus seinem Buch „Das Leben und das Schreiben“.

Bessere Texte schreiben? Zeig ich dir

# 1: Du willst bessere Texte schreiben? Dann schreib!

So einfach und doch so oft außer Acht gelassen. Viele scheinen zu glauben, das Schreiben sei einem in die Wiege gelegt. Dass schon bei der Geburt feststeht, ob man Texte schreiben kann, oder eben nicht. Natürlich ist Autoren eine gewisse Neigung und Kreativität in die Wiege gelegt. Das ist aber nur ein kleiner Teil der Gleichung.

Was macht einen guten Texter so gut? Er schreibt. Und schreibt. Und schreibt.

Wenn du bessere Texte verfassen willst, hör auf zu recherchieren. Setz dich an einen Ort, an dem du dich gut fühlst – ob das dein Sofa, ein Café oder dein Schreibtisch ist, spielt keine Rolle. Dann fang an zu schreiben.

Geht nicht? Das kann passieren. Versuch erstmal, einfach zu schreiben, was du gerade siehst. Was fühlst du? Was riechst du? Du wirst sehen, dass das deine grauen Zellen schön ankurbelt.

Übung macht den Meister – das gilt auch für das Schreiben.

# 2: Versuchs mal mit weniger Wörtern

„Never use a long word where a short one will do. “

Dieses Zitat von George Orwell schreibst du dir am besten auf einen Zettel. Dann klebst du den Zettel irgendwo hin, wo du ihn ständig siehst.

Ähnlich ist es mit Sätzen. Lange Sätze sind anstrengend und bringen uns zum Gähnen. Es ist nicht leicht, Texte zu schreiben, die den Leser bei der Stange halten – gerade wenn der Text lang und das Thema kompliziert ist.

Als Faustregel kannst du dir merken: Ein Satz sollte nicht länger als 13 – 25 Worte haben. Mehr kann unser Kurzzeitgedächtnis nicht zusammenhängend speichern. Genaueres dazu kannst du hier nachlesen.

Den Leser mit einer Tonne an kurzen Sätzen zu bombardieren, ist allerdings auch nicht so gut – was mich direkt zum nächsten Punkt bringt.

# 3: Bring deine Satzlängen in Harmonie

„Es gibt keine bösartigen Hunde, glaubt man dem Titel eines beliebten Handbuches, aber erzählen Sie das mal den Eltern eines Kindes, das von einem Pitbull oder einem Rottweiler angegriffen wurde.“

30 Wörter hat dieser Satz von Stephen King. Eigentlich zu viel, wie wir ja gelernt haben. Aber findest du diesen Satz schlecht? Ich nicht. Im Gegenteil, ich finde ihn unterhaltsam. Er macht mich neugierig.

 „Die steigen Ihnen aufs Dach.“

Der nächste Satz hat gerade mal 5 Wörter. Und damit haben wir einen sehr schönen Lesefluss. Lange und kurze Sätze wechseln sich ab. Wir gleiten durch den Text, wie ein Schiff durchs Wasser. Und so soll es sein.

Achte darauf, dass du mal kurze, mal mittlere und mal längere Sätze verwendest. Damit bringst du viel Harmonie und Gleichgewicht in deine Texte.

# 4: Nutze Schreibübungen und Writing-Prompts

Selbst wenn du keine fiktiven, sondern Texte schreiben willst, die online auf Blogs und Co. veröffentlicht werden, ist dieser Tipp Gold wert. Such dir ein paar Schreibübungen, die dir gefallen und mache jeden Tag eine davon. Oder mehrere – je mehr, desto besser.

Bleib nicht bei einer Stilrichtung, sondern probiere verschiedene Genres und Stilrichtungen aus. Du kannst zum Beispiel mit einem Blogartikel wie diesem hier anfangen. Such dir ein Thema, das dich interessiert und schreib einen Artikel dazu. Hier zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du hervorragende Blogartikel schreibst. Wenn das erledigt ist, schreib einen Essay, eine Reportage und so weiter.

Jetzt wird es noch kreativer: Such dir Writing-Prompts und nutze sie, um eine Geschichte zu schreiben. Mach dir keine Sorgen, wenn dir nicht direkt etwas einfällt – das ist ganz normal. Geh mit Spaß daran und schalte deinen inneren Kritiker aus. Hier gibt’s schon mal einen spannenden Prompt für dich:

Lara betrat das kleine Café am Waldrand. Was sie dann sah, hatte sie nicht erwartet…

Was sieht Lara? Wieso ist sie so schockiert? Warum geht sie gerade heute in dieses kleine Café am Waldrand? Denk dir eine Geschichte aus, die interessant ist und fesselt. Baue eine Welt und einen Menschen mit deinen Sätzen.

# 5: Setz dir realistische Ziele, um gute Texte zu schreiben

Wenn wir uns zu viel vornehmen, haben wir schnell keine Lust mehr – das gilt auch fürs Schreiben. Gerade wenn du ein Buch schreiben, oder eine professionelle Karriere als freie Texterin starten willst, brauchst zu Ziele.

Nimm dir zum Beispiel vor, jeden Tag 600 Wörter zu schreiben – auch wenn es für Übungszwecke und kein konkretes Ziel ist. Und halte dieses Ziel dann auch ein. 600 Wörter pro Tag sind für jeden zu schaffen. Halt dir vor Augen: Wenn du ein Jahr lang jeden Tag 600 Wörter schreibst, hast du 219.000 Wörter aufs Papier gebracht. Chapeau!

# 6: Lies, lies, lies

„Darf ich Tacheles reden? Wenn Sie keine Zeit zum Lesen haben, haben Sie auch keine Zeit zum Schreiben (und auch nicht das Werkzeug). So einfach ist das.“

Harte Worte von Stephen King, aber es stimmt!

Wenn du nicht gerne liest, wirst du wahrscheinlich auch keine guten Texte schreiben. Denn beim Lesen lernen wir so viel über das Schreiben. Wie klingen die Wörter, wie sind die Sätze konstruiert? Wie lang sind Absätze? All das ist wichtig – sowohl im fiktionalen als auch im nicht-fiktionalen Bereich.

Mach das Lesen zu deinem größten Hobby. Und gewöhne dir an, etwas analytischer zu lesen. Mehr dazu (und noch 6 weitere tolle Tipps) erfährst du hier im Video von Annika Bühnemann:

Und lies querbeet: Mal Blogs, dann wieder Reportagen. Bücher, Novellen, Ratgeber – alles, was dir in die Hände fällt. Die meisten unterschätzen diesen Schritt. Sei schlauer! Wenn es sein muss, kündige deine Netflix-Mitgliedschaft für ein paar Monate. Hauptsache, du ziehst es durch.

# 7: Bleib menschlich

Ich lese ganz oft Texte, bei denen ich schmunzeln muss. Warum? Weil es offensichtlich ist, dass der Autor einen ganz besonders guten Job machen wollte. Die Sätze klingen steif, die Wörter sind hochtrabend. Mach dir klar, dass das nichts mit einem guten Schreibstil zu tun hat. Du musst nicht besonders schlau klingen.

In der Regel reicht der Wortschatz, den du schon hast aus, um gute Texte zu schreiben. Du schreibst für Menschen. Und Menschen wollen gerne genießen, was sie lesen. Klar es gibt immer ein paar Ausnahmen, aber von denen lassen wir uns nicht aus der Bahn werfen.

Sag, was du sagen willst und bleib dabei ganz natürlich. Schreibe klar und nutze Wörter, die man versteht. Das ist meiner Meinung nach das Fundament für jeden Schreiberling.

# 8: Nutze deine Empathie

Beim Schreiben ist eines ganz wichtig: Empathie. Wenn du sie nicht hast, wird es dir schwerfallen, Texte zu schreiben, die bei deinen Lesern einschlagen. Um einen Artikel zu schreiben, der ankommt, musst du wissen, wo er überhaupt ankommen soll.

Wer ist dein Leser? Wer ist deine Zielgruppe?

Es macht einen großen Unterschied, ob du für Teenies oder Frauen in den Wechseljahren schreibst – nicht nur was die Themen betrifft, sondern auch was die Sprache anbelangt. Im Content Marketing dreht sich alles um die Zielgruppe: Welche Probleme hat sie, wovon träumt sie nachts. Das musst du wissen, um Texte zu schreiben, die begeistern.

Hier findest du Input, wenn du wissen willst, wie man seine Zielgruppe bestimmt.

# 9: Lerne von den Besten und den Schlechtesten

Hast du einen Lieblingsautor? Oder einen Blog, den du besonders gerne liest? Haben wir ja eigentlich alle. Ich lese zum Beispiel gerne Texte von Walter, Lilli und Sandra Holze. Außerdem verschlinge ich jedes Buch von Joy Fielding und Ruth Ware.

Ist dir klar, warum du den Autor so gut findest? Wenn nicht, ist es höchste Zeit für eine Recherche.

Schau dir an, wie es erfolgreiche Blogger, Texter und Autoren machen. Analysiere die Wortwahl, die Satzsänge und die Themen. Es ist keine Schande, die Profis eine Zeit lang nachzumachen, denn so lernst du.

Kauf dir alle Bücher von einem Autor und nutze Feedly oder andere Tools, um immer direkt die neuesten Artikel eines Bloggers zu lesen. Oder schau einfach regelmäßig nach, ob es etwas Neues gibt. Gerade wenn du noch ganz am Anfang stehst, ist dieser Schritt wichtig.

Mach dir keine Sorgen: Du entwickelst mit der Zeit deinen eigenen Stil.

Wir können aber auch von schlechten Texten vieles lernen. Stephen King sagt dazu folgendes:

„Von jedem Buch, das man in die Hand nimmt, kann man etwas lernen, und oft sind es die schlechten Bücher, die mehr lehren als die guten.“

Wenn du also das nächste Mal einen schlechten Text oder ein schlechtes Buch liest, bleib dran. Ich weiß, dass das nicht leicht ist. Ich hab immer große Lust, schlechte Bücher zu verbrennen oder schlechte Blogartikel direkt wegzuklicken. Aber inzwischen lese ich sie aufmerksam. Schreib dir zu Anfang auf, was dir nicht gefällt. Was würdest du besser machen?

# 10: Nutze die Kraft von Geschichten

Seit jeher nutzt die Menschheit Geschichten, um Werte, Wissen und Moral zu vermitteln. Du kennst doch sicher auch das ein oder andere Märchen aus deiner Kindheit oder? So ähnlich funktioniert es auch beim Bloggen oder Schreiben allgemein.

Wenn du deinen Standpunkt, deine These, in eine Geschichte verpacken kannst, verbildlichst du dein Thema. Man kann es leichter verstehen.

Es macht einfach Klick und ist super angenehm zu lesen.

Mal ein Beispiel: Du willst in einem Text aussagen, dass man nicht voreilig urteilen und den Menschen erstmal eine Chance geben soll. Du könntest deinen Text dann mit einer kleinen Geschichte beginnen…

…Ein Mann fährt auf einer einsamen Landstraße in seinem alten Pick-up. Plötzlich knallt es und das Fahrzeug gerät ist Straucheln. Ein platter Reifen.

Der Mann steigt aus und flucht – er hat seinen Wagenheber nicht dabei. Ein paar hundert Meter entfernt entdeckt er ein Haus. Gott sei Dank. Auf dem Weg dorthin denkt er: Was, wenn die Geld für den Wagenheber haben wollen? 20 Euro? Vielleicht sogar 50?! Frechheit, er braucht ihn doch nur ganz kurz!

Den ganzen Weg kann er an nichts anderes denken. Als er am Haus ankommt und ihm geöffnet wird sagt er: Wissen Sie was, behalten Sie Ihren blöden Wagenheber doch!

Welche Reaktion löst diese Geschichte in dir aus? Man möchte direkt sagen: Warte doch erstmal und hör dir an, was dein Gegenüber sagt. Vielleicht will der Farmer ja gar kein Geld für den Wagenheber!

Storytelling ist ein wunderbares Werkzeug, das dir stets dabei hilft, bessere Texte zu schreiben.

Fazit: Texte schreiben braucht Zeit und Geduld

Das sind meine Top-10-Tipps, um bessere Artikel zu schreiben. Versuch mal, sie umzusetzen und guck, was passiert. Gibt dir ruhig ein wenig Zeit. Lass mich gerne in den Kommentaren wissen, was für dich funktioniert und was nicht. Hast du noch weitere Tipps, die du unbedingt loswerden willst? Dann schreib einfach einen Kommentar.

Bis dahin, genieß das Schreiben!

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