März 25

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Auf deiner Reise zur Texterin für deine Website oder deinen Blog warten viele Hürden auf dich.

Über ein paar wirst du fallen. Du wirst dich ärgern, wieder aufstehen und den Staub abklopfen. Und besser sein als vorher.

Damit du nicht ständig hinfällst, habe ich dir hier ein paar klassische Fehler zusammengestellt, die Anfänger oft machen, wenn sie Werbetexte für ihre Website, ihren Blog oder ihre Salespage schreiben.

​Na, wo erkennst du dich wieder?


Du schreibst zu viel und sagst du wenig

Dir ist wirklich wichtig, dass dein Leser versteht, was du sagen willst. Komischerweise neigen wir dazu, gerade dann mehr Worte zu benutzen als nötig. Wir reden um den heißen Brei herum, schmücken aus und wundern uns dann, dass die Pointe nicht rüber kommt.

Schreib, was du meinst und rede nicht lange drum herum.

Kurze, prägnante Sätze. Spätestens jetzt entdeckst du das Paradoxe beim Schreiben: Es dauert länger kurze Sätze zu schreiben als lange. Komisch, wenn ich mehr Wörter schreibe, müsste das doch auch länger dauern, oder?

Nein.

„I didn’t have time to write a short letter, so I wrote a long one instead.“ – Mark Twain

Bei kurzen Sätzen musst du direkt auf den Punkt kommen. Du hast keinen Platz für Erklärungen. Du musst die Essenz deiner Aussage finden. Das ist viel schwieriger und zeitintensiver als wortelang drum herum zu reden.

Wie du es besser machst

Achtung: Ich will nicht, dass du dich auf direktem Wege in die Schreibblockade stürzt. Wenn du den perfekten Text schreiben willst, ist die nicht weit. Aber du trickst die blöde Schreibblockade aus.

Schreib erstmal drauflos. Bring die Gedanken in deinem Kopf aufs Blatt. Ob du direkt in Word schreibst oder erst auf einem Blatt mit Stift (Oldschool, oder?) überlasse ich dir.

Wenn du nur eine grobe Idee hast, was du schreiben willst, eignen sich Zettel und Stift gut. Unser Gehirn arbeitet dann einfach anders. Die WELT berichtet in diesem Artikel, dass „das Mitgehen der Finger beim Bilden der Buchstaben Denkprozesse fördert“.  

Den guten Schreibstil arbeitest du nachher rein.

Die erste Fassung ist immer scheiße!

Das ist das Konzept des „Shitty First Draft“ – des ersten, schrecklichen Entwurfes. Davon wirst du hier bei mir noch öfter lesen.

Je eher du dich daran gewöhnst und danach handelt, desto besser. Desto schneller wirst du deine Webtexte, Werbetexte und Blogartikel fertig schreiben. Du wirst auch weniger verzweifeln und dich allgemein wohler mit deinem Schreibstil fühlen.

Wenn du davon ausgehst, dass die erste Version deines Textes nicht gut ist, nimmst du dir selbst den Druck. Und genau das verlange ich ab jetzt von dir.

Ist der erste Draft auf dem Papier, redigierst du deinen Text.

  • Du verwandelst lange Sätze in kurze (oder achtest zumindest darauf, dass kurze und lange Sätze sich abwechseln)
  • Du streichst Sätze, die leer sind – die keine neuen Informationen enthalten und den Text nicht weiterbringen
  • Du streichst Sätze, die schön aber leer sind (Ich weiß, das tut weh, aber tu es trotzdem). Töte deine Lieblinge.
  • Du schaust dir jedes lange Wort an und guckst, ob es ein kürzeres gibt
  • Du schreibst steife Formulierungen in lockere Sätze um

Nimm dir zu Anfang jeden Punkt einzeln vor und geh deinen Text so mehrmals durch. Mit der Zeit bekommst du mehr Routine und kannst mehrere Punkte auf einmal abarbeiten. Selbst ich gehe bei manchen Texten noch Punkte einzeln durch, um sicher zu gehen, dass ich nichts übersehe.


Du vernachlässigst die Struktur

Gute Texte sind ein Mix aus klaren Aussagen, gelungenem Storytelling, passenden Formulierungen und… einer sinnvollen Struktur. Letztere wird von Anfängern gerne vernachlässigt. Denk dran, dass die Struktur deinen Leser durch den Text zieht. Ohne Struktur verirrt er sich schnell. Dann hat er keinen Bock mehr weiterzulesen und gibt auf.

Lass das nicht zu.

Strukturiere deine Texte mit Zwischenüberschriften, Absätzen, Listen und wenn du willst Zitaten und Bildern.

  • Überflieg deinen Text und verwandle alle Textwände (Textwände sind Absätze mit mehr als 5 oder 6 Zeilen) in kleinere Absätze.
  • Finde gemeinsame Themen und überleg dir Zwischenüberschriften, die Spaß machen
  • Finde die wichtigsten Aussagen und gönne ihnen eine eigene Zeile
  • Beende oder beginne einen Absatz mit einem Zitat
  • Bau Aufzählungen ein
  • Verwende Bilder und Icons


Du müllst deinen Leser mit Informationen zu

Nicht nur was du schreibst, ist wichtig. Genauso wichtig ist das, was du nicht schreibst.

Was meinst du, wie wichtig Spannung für deine Texte ist?

Sicher, du schreibst keinen Roman, aber trotzdem will dein Leser unterhalten werden. Alle reden immer von Mehrwert bei Blogartikeln – es muss so richtig mehrwertig sein. Ich kann das Wort nicht mehr hören!

Du löst in deinen Artikeln Mini-Probleme deines Wunschkunden, das stimmt. Das ist aber nicht das einzige, wonach dein Leser sucht. Und mit diesem Wissen hast du jetzt die Chance, deine Leser in Fans zu verwandeln und dich so richtig von deiner Konkurrenz abzuheben.

Schreibe spannende Texte, die Spaß machen.

Wie schreibt man spannend? Zum Beispiel, indem du mit Informationen haushaltest. Knall deinem Leser die Informationen nicht einfach so hin. Füttere sie Stück für Stück, verpacke sie in kleine schmackhafte Häppchen, erzähle kleine Geschichten, die die Informationen zugänglich machen.

Das funktioniert besonders bei Teasern gut. Angenommen du bist Money Mindset Coach und willst einen Blogartikel darüber schreiben, wie es sich anfühlt, pleite zu sein. Ein emotionales Thema. Du könntest einen einfachen ersten Satz schreiben wie:

„Pleite sein macht keinen Spaß.“

Das ist legitim – es muss nicht immer revolutionär sein. Dein Job als Texterin, Selbstständige oder Unternehmerin ist es aber, den Leser (deinen potenziellen Kunden) zu fesseln. Gib dich nicht mit dem Nächstbesten zufrieden. Klatsch nicht einfach Informationen in den Text. Erzähl etwas. Erzähl zum Beispiel eine kleine Geschichte wie diese hier:

Letztes Jahr um diese Zeit wäre ich am liebsten im Boden versunken.

Ich hatte mich mit meinen beiden besten Freundinnen bei unserem Lieblingsitaliener verabredet. Wir bestellten, wie immer, unseren Lieblingswein. Alles war gut. Nach reichlich Pizza und Wein verlangten wir die Rechnung. „Einfach durch 3 teilen, bitte“, sagte meine Freundin zum Kellner. Die Mädels bezahlten und auch ich hielt meine EC-Karte hin. Der Kellner schob sie in das Gerät und sagte, „die funktioniert nicht. Haben Sie noch eine andere Karte?“ Ich hatte keine andere Karte. Mir wurde schlagartig schlecht.

Das konnte nur eines bedeuten: Mein Konto war komplett leer. „Ähm, nein leider nicht“, stammelte ich und wurde puterrot. Ich hatte keine andere Karte und auch kein Bargeld. Ich war den Tränen nahe – vor Wut und Scham. „Ist doch nicht schlimm, ich bezahl das einfach mit – sind ja nur 30 Euro. Mach dir keinen Kopf.“

Es waren nur 30 Euro.

Und nicht einmal die konnte ich bezahlen.

Diese emotionalen Geschichten eignen sich wunderbar, um deinen Lesern ein Stückchen von dir zu zeigen. Um ihnen zu zeigen, dass du sie verstehst. Dass du auch nicht immer so weit warst, wie du jetzt bist.

Das kannst du auf dein Thema übertragen: Wie hilfst du deinen Kunden weiter? Was haben sie für Probleme? Hattest du mal die gleichen Probleme, nutz das!

Deine Aufgabe für jetzt

Nimm dir ein bisschen Zeit und grabe in deiner Vergangenheit nach Geschichten und Situationen, die zu deinem Thema passen. Werde zum Schatzsucher für kleine Storys. Schreib sie unbedingt auf. Wenn es dir wie mir geht, kommen die sie immer mal zwischendurch: Sie fallen dir beim Kochen, Putzen oder Spazieren gehen ein.

Tipp: Hab immer dein Handy mit einer Notizapp oder halt Zettel und Stift parat.


Du veröffentlichst den „Shitty First Draft“

Wir haben schon über den Shitty First Draft gesprochen – die Rohfassung, die erste Version deines Textes.

Veröffentliche. Niemals. Den. Ersten. Entwurf.

Du bist so gut, dass dein erster Draft gut genug ist? Glaube ich nicht. Ich verlange ja nicht, dass du stundenlang überarbeitest. Je mehr Erfahrung du im Werbetexten hast, desto schneller wird es gehen.

Aber nimm dir am Anfang die Zeit. Mach deine Texte besser. Tu es deinen Lesern zuliebe.


Du liest zu wenig – oder zu unaufmerksam

Es ist gar nicht so leicht zu sagen, was gute Texte ausmacht. Wir haben alle unseren eigenen Geschmack. Kennst du das? Eine Freundin empfiehlt dir ein Buch oder einen Blog. Du freust dich, liest ein paar Sätze und bist total enttäuscht. Der Schreibstil, der Rhythmus des Textes, die Wortwahl – irgendwas passt nicht.

Anstatt den Blog genervt zu schließen oder das Buch in die Ecke zu pfeffern, lies weiter. Frag dich, WARUM du den Text nicht magst.

Von schlechten Texten lernst du genauso viel, wie von guten. Es macht nur halt wesentlich weniger Spaß.

Bei jeder Facebook-Anzeige, jedem Blogartikel, jeder Website und jeder Salespage: Achte darauf, was dir gefällt und was nicht. Lies aufmerksam und mach dir Notizen, wenn du willst (so mach ich das). Ich mache mir auch ständig Screenshots von guten Texten, Landingpages, Blogartikeln, Facebook-Posts oder Salespages und packe sie in mein Swipe File.

In einem Swipe File sammelst du gute Texte. Swipe heißt so viel wie „schnappen“, „klauen“ oder „abziehen“. Werbetexter haben prall gefüllte Swipe Files, damit sie nicht jedes Mal bei 0 anfangen müssen. 

Mein Swipe File ist ein Ordner auf meinem Computer, in dem ich alle Screenshots speichere. Wann immer ich einen Blogartikel, Webtext oder Werbetext für mich oder meine Kunden schreiben will, schau ich mich darin um. „Ich habe da doch letztens diese geniale Einleitung gelesen“ – so funktioniert das.

Du darfst bei den Meistern klauen und dich inspirieren lassen. Gute Texte sind aus einem guten Grund gut. Finde den Grund.

Hinweis: Mit klauen meine ich ausdrücklich nicht kopieren. Finde den Grund, warum etwas funktioniert, und nutze dieses Wissen dann für deine Texte.

Jetzt bin ich gespannt, was du daraus machst.

Bei welchem Anfängerfehler habe ich dich ertappt?

Frohes schreiben,

Madita

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